Politik Flensburgs: Teuer und ineffizient

Nachdem CDU und SSW die Ertüchtigung des Straßenzugs zur Exe auf ein minimales Maß zurück stutzen ließen, haben wir die Stadt gefragt, wie die finanzielle Bilanz des Projekts aussieht.

Das Ergebnis ist niederschmetternd und attestiert der Flensburger Politik in diesem Fall ein hochgradig ineffizientes Handeln. Das durch das Revidieren alter Beschlüsse eingesparte Geld steht in keinem Verhältnis zu den Abstrichen, die das Projekt erfahren musste.

 

Alte Planung

Umsetzung

Planungskosten

480.000 EUR

480.000 EUR

Baukosten Planung

(3.420.000 EUR)

 

Baukosten angeboten

2.860.000 EUR

1.640.000 EUR

Summe Projektkosten

3.340.000 EUR

2.120.000 EUR

Förderung Baukosten

2.070.000 EUR

1.160.000 EUR

Eigenanteil Baukosten der Stadt

790.000 EUR

480.000 EUR

Umfang

Neubau Radweg Nordseite

Überarbeitung Radweg Südseite

Neubau Gehweg Nordseite

4 barrierefreie Bushaltestellen

 

Überarbeitung Radweg Südseite

 

 

4 barrierefreie Bushaltestellen

Betrachtet man die Kosten, fällt folgendes auf:

  1. Das günstigste Angebot der Baufirmen lag 560.000 EUR unter den vom TBZ kalkulierten Kosten. Angesichts der angeblichen Kostensteigerung um etwa 750.000 EUR wirft dies die Frage auf, wie real die Kostensteigerung war. Nach Aussage des TBZ waren die Preisspannen der Angebote erheblich.
  2. Die Stadt spart durch das Zurechtstutzen des Projektumfangs lediglich 310.000 EUR (24% der eigenen Mittel). Offensichtlich ist der wesentliche Kostenpunkt der barrierefreie Ausbau der 4 Bushaltestellen und nicht der Neubau des Radwegs, wie es in den Medien und durch die Politik gerne kolportiert wurde.
  3. Offensichtlich gehen uns Synergieeffekte verloren. Ein Ausbau des Rad- und Gehwegs auf der Nordseite steht früher oder später sowieso an (da der Weg nicht regelkonform ist), wird die Stadt aber deutlich mehr kosten.
  4. Die Stadt spart jetzt 310.000 EUR und verliert dadurch den Ausbau eines 1 km langen Rad- und Gehwegs. Zum Vergleich: Der Radweg an der Schiffbrücke kostete etwa dasselbe, ist aber nur ein Radweg und nur ein Drittel so lang.

Die Inkonsequenz des politischen Handelns hat unter dem Strich dazu geführt, dass wir jetzt die minimale Lösung zu einem maximalen Preis erhalten. Das Widerrufen von Beschlüssen ihrer Parteikollegen der vorherigen Legislatur kommt uns teuer zu stehen und es ist zu hoffen, dass die Parteien daraus lernen und für mehr Kontinuität sorgen. Politisches Vor- und Zurückrudern scheint in Flensburg Tradition zu haben und sorgt nicht für die dringend nötigen Entwicklungen der Stadt.


https://flensburg.adfc.de/neuigkeit/politik-flensburgs-teuer-und-ineffizient

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