Flensburgs Baustellen – Endlose Fahrlässigkeiten
Am 23.09.25 ereignete sich ein schwerer Unfall im Bereich der Baustelle an der Ecke Adelbylund/Ringstraße.

Bei dem Versuch, die Baustellenabsperrung zu passieren stürzte eine Radfahrerin in einen passierenden Lkw. Maßgeblich verantwortlich dafür war die Positionierung der Absperrung, die Radfahrer und Fußgänger viel zu nahe an die Straße führte.
Schon zwei Wochen vorher hatten wir die Stelle im TBZ Mängelmelder gemeldet, da die Positionen von vorher genutzten Baken die Radfahrer und Fußgänger zu nahe an den Kantstein drängten; doch die Antwort des TBZ war knapp und uneinsichtig: Die Baken würden dort stehen bleiben, bis die Baustelle behoben sei. Die Meldung wurde inzwischen gelöscht und auch die Absperrung wurde direkt nach dem Unfall entfernt.
Offenbar hat OB Geyers Verwaltung nichts aus dem Unfall gelernt, denn seit dieser Woche hat sich eine neue, gefährliche Baustelle zwischen Deutschem Haus und Heinrichstraße aufgetan. Die ohnehin schon risikoreiche Situation des Zweirichtungsradwegs hat sich erheblich verschärft: Der Gehweg ist gesperrt und der 1,04 Meter breite Radweg wird jetzt zusätzlich von Fußgängern genutzt. Direkt daneben braust der dichte Verkehr (nach der Verkehrsmengenkarte bis zu 2500 Fahrzeuge pro Stunde), die Strecke ist nicht gut zu überblicken und das Gefälle sorgt für hohe Geschwindigkeiten. Aus unserer Sicht ist dies fahrlässig und vollkommen inakzeptabel.
Nicht umsonst unterliegt die Gestaltung von Straßen strikten Regeln. Dass im Straßenverkehr Fehler passieren ist unvermeidlich und die gesetzlichen Vorgaben zur Gestaltung des Straßenraums berücksichtigen dies, indem sie mögliche Folgen von Fehlern durch eine entsprechende Gestaltung minimieren. Nicht umsonst sind die Fahrspuren einer Autobahn 3,75 Meter breit, während die maximale Fahrzeugbreite auf 2,5 Meter beschränkt ist.
Im sogenannten Seitenraum dient der 50 Zentimeter breite Sicherheitstrennstreifen dazu, Radfahrern und Fußgängern einen sicheren Abstand zum Kraftverkehr einzuräumen. In diesem an den Kantstein angrenzenden Streifen darf nichts gebaut werden und er darf auch nicht der Breite des Radwegs hinzugerechnet werden.
Im Falle des Unfalls am Adelbylund wurden Radfahrer und Fußgänger durch die Baustellenabsperrung dazu gezwungen, diesen Sicherheitsabstand zu unterschreiten. Die Folgen im Falle eines Sturzes sind bekannt und trotzdem wird an der neuen Baustelle am Deutschen Haus fahrlässig davon ausgegangen, dass dies kein Problem darstellt. Dies ist allerdings nicht neu, die Stadtverwaltung hat kein schon seit Jahren kein Problem damit, dass Fahrräder (Lenkerbreite ~0,5 Meter) bei Begegnungen auf den Sicherheitstrennstreifen ausweichen, da die formelle Breite von 1,04 Metern nicht ausreicht, um sich zu begegnen. Hinzu kommen jetzt allerdings noch Fußgänger, die aufgrund der Baustelle durch diesen Bereich geschickt werden.
Offenbar tut sich OB Geyers Stadtverwaltung schwer damit, Radfahrern und Fußgängern eine ausreichend sichere Infrastruktur bereitzustellen. In diesem stark frequentierten Bereich hätte die Rechtsabbiegespur für den Radverkehr gesperrt werden müssen, damit die Fußgänger den Radweg gefahrenfrei nutzen können. Die Rechte der zwei geradeaus führenden Spuren hätte dann die Abbiegespur gebildet.
Ein Unfall scheint in der jetzigen Situation nur eine Frage der Zeit zu sein.