ADFC fordert kindgerechte Fahrradinfrastruktur
Der ADFC Schleswig-Holstein fordert anlässlich des "Kidical Mass"-Aktionswochendes am 19. und 20. September kindgerechte Fahrradinfrastruktur.
Ob Arbeit, Einkauf oder Schule - immer mehr Menschen legen ihre Wege mit dem Fahrrad zurück. Doch die schwächsten Verkehrsteilnehmer – die Kinder – sind oftmals am Schlechtesten geschützt. Es fehlt an Platz, oft gibt es gar keine Radwege und die vorhandenen sind zu schmal oder nicht vor dem Autoverkehr geschützt. „Die Situation ist in Schleswig-Holstein vielerorts nichts gut. Jetzt ist die Kommunalpolitik im Land gefordert, schnell für eine kindgerechte Fahrradinfrastruktur zu sorgen“, stellt Thomas Möller, Landesvorsitzender des ADFC Schleswig-Holstein, fest.
Eine aktuelle, repräsentative infas-Umfrage im Auftrag des ADFC bestätigt diese Einschätzung. Eine überwältigende Mehrheit der Bevölkerung (99 Prozent) findet, dass Maßnahmen erforderlich sind, damit mehr Kinder mit dem Rad zur Schule fahren. Breitere und vom Autoverkehr getrennte Radwege (71 Prozent) sowie die Einrichtung von Fahrradstraßen (54 Prozent) sind dabei die wichtigsten Forderungen. „Wenn die Infrastruktur stimmt, können Kinder schon zum Kindergarten mit Begleitung der Eltern mit dem Fahrrad fahren. Dazu müssen auch die Gehwege, die von Kindern bis 8 Jahren mit dem Fahrrad zu benutzen sind, ausreichend breit und barrierefrei sein. Das ist in Schleswig-Holstein vielerorts leider nicht der Fall“, so Thomas Möller.
Die Fahrradinfrastruktur müsse alle Menschen zum Radfahren einladen. „Nur wenn Kinder und ältere Menschen ohne Angst aufs Fahrrad steigen, schaffen wir die Verkehrswende“, ist sich Möller sicher. Passend dazu finden am 19. und 20. September in vielen Städten „Kidical Mass“ statt. In Schleswig-Holstein fahren am Wochenende Kinder, Jugendliche und Familien auf Rädern durch Kiel, Neumünster und Schleswig, um ihren Forderungen Gehör zu verschaffen.
„Wir freuen uns, wenn möglichst viele Familien und junge Menschen sich daran beteiligen“, so Möller und hebt die Forderungen der bundesweiten Aktion hervor, die sich auf alle Kommunen übertragen lässt: durchgängige Qualitätsradwegenetze mit integrierten Schulradwegenetzen und Tempo 30 Innerorts. „Die Verkehrswende beginnt beim Fahrrad und muss sich an den schwächsten Verkehrsteilnehmern, den Kindern, orientieren“, sagt Möller und fasst zusammen: „Die Zeit des Wartens ist vorbei, wir müssen jetzt handeln!“
Hinweise für Redaktionen:
Die vollständige infas-Umfrage finden Sie hier: